Netzwerkveranstaltung zum Thema Nachhaltigkeit im Tourismus

Saale-Unstrut Tourismus GmbH war Gastgeber für den zweiten Tourismustag Saale-Unstrut

Beim zweiten Tourismustag Saale-Unstrut auf dem Gelände der Landesgartenschau in Bad Dürrenberg haben sich rund 100 touristische Akteure mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Nach Impulsvorträgen am Vormittag diskutierten die Teilnehmenden in drei Workshops verschiedenen Fragen dazu und erarbeiteten Ansätze, wie Nachhaltigkeit auch mit kleinen Maßnahmen umgesetzt werden kann.

Am 23. April 2024 fand auf dem Gelände der Landesgartenschau der zweite Tourismustag Saale-Unstrut statt. Die Kernfrage des Fachaustausches lautete „Wie kann nachhaltige Tourismusentwicklung in Saale-Unstrut gelingen?“

Nachhaltigkeit gewinnt mit den immer schwerwiegenderen Folgen des Klimawandels an enormer Bedeutung. Neben dem ökologischen Aspekt zielt Nachhaltigkeit gleichzeitig auf soziale und wirtschaftliche Aspekte ab. In allen Bereichen ist der Tourismus davon betroffen. Ganzheitliche Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit voranzutreiben, ist demnach eine Investition in die eigene Zukunft. Zudem interessieren sich potenzielle Gäste zunehmend für nachhaltige Angebote.

Die Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt haben in ihren Tourismusstrategien das Thema Nachhaltigkeit festgeschrieben und die Destinationen dazu aufgefordert, dieses Thema aktiv anzugehen. Die touristischen Leistungsträger sollen mit dem Thema vertraut gemacht und Maßnahmen angestoßen werden, welche die nachhaltige Entwicklung fördern und damit die Region insgesamt voranbringen.

Impulse und Netzwerken

Die Teilnehmenden aus allen Bereichen der Tourismuswirtschaft beschäftigten sich mit wichtigen Fragen zum Thema Nachhaltigkeit und gingen Fragen nach, wo im eigenen Unternehmen Anknüpfungspunkte sind und wie Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit erfolgreich umgesetzt werden können. Unterstützung erhielten die Teilnehmenden dabei von der dwif-Consulting GmbH Berlin, der Nachhaltigkeitsberatung reCET, der Allgäu GmbH und dem Tourismusverband Sachsen-Anhalt e.V. Mit ihrer Fachexpertise in diesem Bereich gaben sie wichtige Impulse für mögliche Lösungsansätze für die Region Saale-Unstrut.

Antje Peiser, Geschäftsführerin der Saale-Unstrut Tourismus GmbH, blickt auf den Tourismustag zurück: “Der Tourismustag Saale-Unstrut 2024 war ein voller Erfolg! Wir freuen uns über die zahlreichen Teilnehmenden aus der Region und darüber hinaus, die gemeinsam beraten, diskutiert und philosophiert haben. Unser Tourismuskonzept basiert auf der Überzeugung, dass eine erfolgreiche und langfristige Tourismusentwicklung nur durch ein partnerschaftliches Netzwerk, welches ein gemeinsames Ziel verfolgt, gelingen kann. Der Tourismustag hat uns gezeigt, dass Saale-Unstrut über ein solches Netzwerk verfügt und wir auch den Weg hin zu einer nachhaltigen Reiseregion zusammen gehen und meistern werden.“

Irene Schmidt, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Saale-Unstrut Tourismus GmbH, betrachtet das Schwerpunktthema wie folgt: „Das Thema Nachhaltigkeit mit all seinen Facetten klingt im ersten Moment riesengroß. Wenn wir uns, wie heute, intensiver damit beschäftigen, merken wir, dass wir an vielen Stellen bereits gut aufgestellt sind. Viele Akteure handeln instinktiv nachhaltig. Wir möchten in diesem Jahr gemeinsam erfassen, wo genau wir stehen und welche Maßnahmen uns mit kleinen Schritten noch weiter voranbringen. Unser gemeinsames Ziel sollte sein, dass wir heute nicht auf Kosten von morgen und hier nicht auf Kosten von anderswo leben.”

Der nächste Tourismustag ist im Frühjahr 2025 geplant und wird sich einem anderen Schwerpunkt der touristischen Arbeit widmen.

Ablauf des Tourismustages

Nach einleitenden Grußworten von Christoph Schulze, Bürgermeister von Bad Dürrenberg, führten die Vorträge von der dwif-Consulting GmbH Berlin und Dr. Martin Balas von der Nachhaltigkeitsberatung reCET in das Thema Nachhaltigkeit - Transformation im Tourismus ein. Laura Schmidt von der Allgäu GmbH gab einen Einblick in die praktische Umsetzung von nachhaltigen Maßnahmen im Tourismus.

Gästelieblinge werden gekürt

Maßgeblich tragen die touristischen Akteure zum Erfolg des Tourismus bei, denn sie verschreiben sich mit ihrem Tun dem Wohl der Gäste. Deshalb wurden während des Tou-rismustages auch die GÄSTELIEBLINGE 2024 gekürt. Die Saale-Unstrut Tourismus GmbH belohnt die Gewinner mit einem Kommunikationspaket.

In Saale-Unstrut können sich das Hotel Villa Ilske aus Bad Kösen (Rubrik Hotel) und die Pension Typisch Naumburg (Kategorie Gasthof/Pension) über die Auszeichnung freuen. Bereits zum dritten Mal in Folge erhält in der Kategorie Ferienwohnung/Ferienhaus der Bahnhof Droyßig diese Anerkennung, was für ein großes Maß an Beständigkeit und Engagement spricht.

Der Tourismusverband Sachsen-Anhalt e.V. (LTV) hat im Jahr 2020 erstmalig die Gästelieblinge aus den Bereichen Hotel, Pension und Ferienwohnung/Ferienhaus ernennen lassen. Für die Ermittlung der Sieger fließen jedes Jahr die Gästebewertungen aus über 250 Bewertungsportalen ein. Die notwendigen Daten zur Bewertung werden über die Gäste-feedbackplattform TrustYou ermittelt. Für den GÄSTELIEBLING 2024 finden ausschließlich die Einschätzungen des vergangenen Jahres Berücksichtigung. Alle Unterkunftsbetriebe mit mindestens 70 Onlinebewertungen (Ferienwohnungen: 50 Bewertungen) nehmen automatisch am Wettbewerb teil.

Workshoparbeit

In drei Workshops wurden anschließend verschiedene tiefergehende Fragen beleuchtet.

Workshop 1 schaute auf die Fragestellung, wie eine nachhaltige Zukunft für Destinationen und Kommunen gelingen kann. Die Teilnehmenden betonten die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes und erarbeiteten mögliche Lösungsansätze zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Aspekten. Einigkeit bestand auch darin, dass Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Die Teilnehmenden im Workshop 2 versuchten eine erste Bestandsaufnahme, welche Maßnahmen in Betrieben bereits umgesetzt werden, und diskutierten die Frage, wie sich Akteure und Betriebe für eine nachhaltige Betriebsführung begeistern lassen können bzw. welche Hürden es zu nehmen gilt. Dabei ging es neben den ökologischen auch um die sozialen und ökonomischen Aspekte und das Herausarbeiten konkreter Mehrwerte, die sich aus nachhaltiger Betriebsführung ergeben.

Workshop 3 beschäftigte sich mit einer nachhaltigen Vision für Saale-Unstrut. Hierbei wurde zunächst der aktuelle Ist-Stand der Region bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen diskutiert, um auch herauszufinden, welchen Barriere die Entwicklung behindern. Die Teilnehmenden betonten, dass bei vielen Prozessen die Regionalität gestärkt werden sollte und nur eine starke Vernetzung und Kommunikation untereinander zielführend ist.