Ifo veröffentlicht Unternehmens-Umfrage November
Gastgewerbe sieht Existenz besonders bedroht
Die Coronakrise ist für 15 Prozent der deutschen Unternehmen existenzbedrohend. Das erklärten diese in einer Konjunkturumfrage des Ifo-Institutsim November.
Im Dienstleistungssektor hat der Geschäftsklimaindikator merklich nachgegeben. Er liegt erstmals seit dem Juni wieder im negativen Bereich. Die zuletzt gute Lageeinschätzung hat sich deutlich eingetrübt. Zudem blicken erheblich mehr Unternehmen pessimistisch auf die kommenden Monate. Die Indikatoren im Bereich Hotels und Gastgewerbe sind regelrecht abgestürzt. Hier sprechen die Verantwortlichen von Zahlen deutlich über 60 Prozent.
Demnach fühlen sich derzeit 86 Prozent der Reisebüros und -veranstalter bedroht, 76 Prozent der Hotels und 62 Prozent der Gaststätten. Dennoch bedeute der Trend generell eine Verbesserung: „Gegen den Juni ist das eine Verbesserung, denn da waren es insgesamt 21 Prozent“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.
Weiter führt das Institut aus:
In der Werbebranche sehen sich 27 Prozent gefährdet, bei Speditionen knapp 14 Prozent. Die IT-Dienstleister mit fünf Prozent und die Rechts-und Steuerberater sind mit drei Prozent am unteren Ende der Skala. Im Schnitt betrifft die Existenzgefährdung die Dienstleister zu 19 Prozent (Juni: 27 Prozent). Im Handel sind es 14 Prozent (Juni: 18 Prozent), dabei derzeit im Einzelhandel 18 und im Großhandel zehn Prozent.
Die Industrie verzeichnet einen Wert von elf Prozent, im Juni waren es noch 17 Prozent.
Besonders betroffen sind derzeit die Metallerzeuger und –verarbeiter mit 34 Prozent, die Druckereien mit 29 Prozent, die Getränkehersteller mit 22 Prozent, die Textilbranche mit 20 Prozent und die Bekleidungsindustrie mit 18. Wenig betroffen fühlen sich die Chemie mit einem Prozent und die Pharmabranche mit null Prozent. Auf dem Bau liegt der Wert bei vier Prozent. Dies ist zwar doppelt so hoch wie im Juni, aber immer noch ein niedriges Niveau.