Zertifikat für Ausbildungsbetriebe in der Hotellerie und Gastronomie
Dehoga-Initiative "Top-Ausbildungsbetrieb"
Im Januar 2020 war mit „Top-Ausbildungsbetrieb“ des Dehoga Bundesverbandes eine bundesweite Zertifizierung der Ausbildungsqualität für die Hotellerie und Gastronomie an den Start gegangen. Wie viele Betriebe bereits zertifiziert sind und wie die Initiative weiterentwickelt werden soll.
Um als Top-Ausbildungsbetrieb zertifiziert zu werden, müssen sich Hotels und Restaurants auf zwölf Leitsätze verpflichten, wie der Dehoga Bundesverband mitteilt. Dazu zählen beispielsweise die Betreuung durch einen Paten, die Balance von Arbeit und Privatleben und eine intensive Prüfungsvorbereitung. Erst wenn die eigenen Auszubildenden die detaillierten Angaben der Betriebe konkret bestätigt haben, wird das Siegel verliehen. 84,5 Prozent der Azubis in Top-Ausbildungsbetrieben sind insgesamt mit ihrer Ausbildung zufrieden bis sehr zufrieden.
Azubis bewerten Betriebe
„Die Chance, demnächst mit der Wunschausbildung zu beginnen, ist so gut wie noch nie zu diesem Zeitpunkt im Jahr“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Dehoga Bundesverbandes. „Ich kann Jugendliche, ihre Eltern und Berufsberater nur ermuntern, sich unsere geprüften Top-Ausbildungsbetriebe genauer anzuschauen.“
Urlaub in Deutschland boome, die Sehnsucht der Menschen nach gemeinsamen Essen und Spaß im Restaurant sei groß. Auch bei Geschäftsreisen und Veranstaltungen sei der Aufschwung absehbar. „Wir haben es geschafft, 85 Prozent unserer festen Mitarbeiter trotz Coronakrise zu halten. Wir werden auch weiter attraktive und sichere Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und Zukunftsperspektiven für die unterschiedlichsten Menschen bieten“, so Zöllick weiter.
Da die meisten Hotels und Restaurants im Frühjahr noch geschlossen waren und Praktika nicht stattfinden konnten, waren Ende Juni noch rund 13.000 Ausbildungsstellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet.
Ausbildungsengagement stärken
An die Betriebe gerichtet betont Zöllick: „Gerade jetzt, wo Hotels und Restaurants nach der Wiedereröffnung den Fachkräftemangel deutlich spüren, ist der richtige Zeitpunkt für verstärktes Ausbildungsengagement.“
Hans Schneider, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses im Dehoga berichtet, dass trotz Coronakrise 267 Betriebe ein Zertifikat erhalten haben. Weitere 96 würden sich derzeit im Zertifizierungsprozess berichten. „Wir können unsere Fachkräftebasis und unser Geschäft nur sichern, indem wir uns dem Wettbewerb um junge Talente stellen. Wir müssen beweisen, dass wir Ausbildung auf fachlich wie menschlich hohem Niveau bieten“, sagt Schneider.
In den nächsten Monaten will die Dehoga-Familie weitere Tools integrieren, um die TOP-Ausbildungsbetriebe zu unterstützen. Dazu gehören eine Best Practice Sammlung mit Mustern und Checklisten, Partnerangebote für die Ausbildungsarbeit im Betrieb sowie Webinare. Im nächsten Schritt werden die Social-Media-Aktivitäten in Richtung Instagram ausgeweitet.
Interessierte Jugendliche können über die Website in allen Regionen Deutschlands und in allen Betriebsgrößen und gastgewerblichen Berufen zertifizierte Top-Ausbildungsbetriebe finden.