Open Data und digitale Lenkung für Besucher*innen im Wald

PROJEKT WALDWEGWEISER

Zwischen Forstwirtschaftler*innen, Naturschützer*innen und Erholungssuchenden im Wald ergeben sich immer wieder Reibungspunkte. Ein neues Projekt des Deutschen Wanderverbands möchte einen Beitrag für ein besseres Miteinander leisten.

Der Wald ist nicht nur ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch ökonomische Nutzfläche und – insbesondere durch die Corona-Pandemie – ein zunehmend beliebter Erholungs- und Freizeitort für Menschen. Diese drei Funktionen koexistieren längst nicht immer konfliktfrei. Spannungen und Unzufriedenheit verstärken sich insbesondere dann, wenn Natursportler*innen und Erholungssuchende von offiziellen Waldwegen abweichen und stattdessen auf informellen Pfaden unterwegs sind. Nicht selten werden diese informellen Routen digital aufgezeichnet und auf verschiedenen Plattformen (z.B. outdooractive, komoot, etc.) anderen User*innen zur Verfügung gestellt. So spannend dies für die nutzenden Personen sein mag, schwächt es doch die klassische Besucherlenkung (Wegweisung, Markierung und Infotafeln) und kann die Natur und nicht zuletzt auch die Waldbesucher*innen selbst gefährden.

Projektbeschreibung 

Das Projekt „Open Data und digitale Lenkung für Besucher*innen – Handlungsbedarf, Regelungsmöglichkeiten & Kommunikation im Wald“, das vom Deutschen Wanderverband durchgeführt wird, hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Harmonisierung von forstlicher Nutzung, Erholungsnutzung und dem Schutz sensibler Ökosysteme im Wald zu leisten. Zu diesem Zweck sollen möglichst universelle Lösungsansätze entwickelt und erprobt werden, die bevorzugt Open Data-basiert arbeiten und eine möglichst konkrete und niedrigschwellige Hilfestellung für Waldakteur*innen bieten. Dies soll im intensiven Austausch mit sowie zwischen den verschiedenen Akteursgruppen passieren. Insofern trägt das Projekt zur Verbesserung von Kommunikationsprozessen und zur Bildung von starken und handlungsfähigen Netzwerken bei. 

Im Rahmen des Projekts werden zunächst drei Modellregionen ausgewählt, von denen jede ein möglichst breites Spektrum an Raum- und Bevölkerungsstrukturen abbildet. Dies ist notwendig, damit die erarbeiteten Ergebnisse später auf andere Kontexte übertragbar sind. Vor Ort geht es dann um die Identifikation von (möglichen) Konflikten: In Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen werden ausgeschilderte Wanderwege untersucht und mit informellen Wegeführungen auf Routenportalen abgeglichen, sodass Hinweise zu möglichen Konflikten gewonnen werden können. Auf dieser Grundlage werden dann gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet.

In einem zweiten Schritt sollen aus den Lösungsansätzen, die in den Modellregionen erarbeitet wurden, möglichst universell gültige abgeleitet werden. Sie sollen dazu dienen, den betroffenen Waldakteur*innen konkret Hilfestellung zu leisten und auch in anderen Regionen anwendbar sein.

Das Projekt hat eine Laufzeit bis August 2025. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Modellregionen gesucht!

Für die Durchführung des Projekts sucht das Projektteam aktuell drei Regionen, anhand derer die oben beschriebenen Konflikte in einem ersten Modell identifiziert und Lösungen erarbeitet werden können.

Wenn Sie sich vorstellen können, mit Ihrer Region am Projekt teilzunehmen, füllen Sie bitte unseren Projektsteckbrief aus und senden Ihn per E-Mail an das Projektteam (Kontakt siehe unten).

Bevorzugt werden Modellregionen berücksichtig, die sich als „Tandem“ bewerben. Darunter verstehen wir Interessensbekundungen von bereits bestehenden Netzwerken aus Waldakteur*innen, Wandervereinen, Touristiker*innen etc.

 

Alle Informationen hier.