30 Jahre Saaleradweg und der Griff zu den Sternen
Auf dem Weg zum ADFC-Qualitätsradweg
Seit 30 Jahren verbindet der Saaleradweg die drei Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt auf über 400 Kilometern Länge und ist damit ein Symbol der deutschen Wiedervereinigung. Mit etlichen Veranstaltungen wollen die Radweginitiatoren den Radweg noch bekannter machen. Ein besonderes Augenmerk im Jubiläumsjahr ist der Klassifizierung des Saaleradweges gewidmet. Gemeinsam mit den Anrainerkommunen soll das Niveau auf eine höhere Qualität gehoben werden.
Ein bunter Strauß verschiedenster Veranstaltungen verteilt über die Radsaison lenkt den Fokus auf das Jubiläumsjahr „30 Jahre Erlebnis Saaleradweg“ und wird damit die Bekanntheit des Saaleradweges weiter zu erhöhen:
- Bloggerkooperation (erfolgt)
- ADFC Radreisemesse Siegburg (erfolgt)
- Handgemacht-Tage 04./05.05. (Hof)
- Stadtradeln 09.06. (Schwarzenbach, Landkreis Hof)
- Ministerreise Tour de Schulze (Sachsen-Anhalt)
- Ein Tag im Paradies (Jena)
- Fachveranstaltung anlässlich des OSV Tourismusbarometer am 28.08. (Bad Dürrenberg)
- Radaktionstag Landesgartenschau Bad Dürrenberg
- Neuauflage der Saaleradweg-Broschüre im Jubiläumsjahr
- Abradeln im September/ Oktober mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft
Eine bereits im September 2023 vorgelegte Analyse des ADFC identifiziert die Möglichkeiten zur Qualitätssteigerung. Bis zum September 2024 sollen die ersten Schwachstellen behoben werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Beschilderung. Ausgeblichene, beschädigte oder verschmutzte Wegweiser müssen ersetzt oder gereinigt werden. Auch Hindernisse wie beispielsweise Poller sollen auf Ihre Notwendigkeit hin geprüft und bestenfalls zurückgebaut oder zumindest normgerecht gekennzeichnet werden. Im September erfolgt eine erneute stichprobenartige Überprüfung und gegebenenfalls Auszeichnung des Saaleradweges durch den ADFC als Qualitätsradroute. Angepeilt ist eine Bewertung von mindestens drei Sternen, welche Kennzeichen für solide und durchgängig wanderbare Radwege sind.
Erfolgsgeschichte deutscher Vereinigung
Bis zum Fall der Mauer vor nunmehr 35 Jahren verschwand die im Fichtelgebirge entspringende Saale nach ca. 30 Kilometern hinter dem Eisernen Vorhang. Kaum war die innerdeutsche Grenze gefallen, ergriff der damalige Hofer Oberbürgermeisters Dieter Döhla die Initiative für einen Radfernweg entlang des vielbesungenen Flusses von der Quelle bis zur Mündung in die Elbe einzurichten und zu vermarkten. Am 6. Mai 1994 wurde der Radweg dann im Rahmen der Landesgartenschau in Hof der Öffentlichkeit übergeben. Im Jahr 2014 wurde die interkommunale Zusammenarbeit nach einer langen Phase der Neuordnung mit der Gründung des Saaleradweg e.V. auf eine solidere und arbeitsfähigere Grundlage gestellt. Der Verein zählt derzeit 17 aktive Mitglieder aus Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt – nahezu alle Landkreise und kreisfreien Städte entlang des Saaleradwegs. Seit der Gründung des Vereins wurden zahlreiche Maßnahmen zur Bewerbung des Radweges umgesetzt, welche die Vermarktung intensiviert und so die Bekanntheit des beliebten Fernradweges, der auch Bestandteil der D-Route 11 ist, erhöht haben. Seit 2023 übernimmt die Saale-Unstrut Tourismus GmbH die Geschäftsbesorgung des Saaleradweg e.V., wodurch Synergien noch besser genutzt und die Entwicklung des Saaleradweges wirksamer vorangetrieben werden kann.
Ein Radweg und tausend Überraschungen
Der Saaleradweg ist einer der reizvollsten und zugleich abwechslungsreichsten Flussradwege Deutschlands. Von der Saalequelle im Fichtelgebirge über Saalfeld, Rudolstadt, Jena, Naumburg, Bad Dürrenberg und Halle bis nach Barby an der Elbe entdecken Radfahrer die Faszination einer über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft. Durch bergige Landschaften mit Wäldern, Schluchten und den großen Stauseen des Thüringer Meers windet sich der Saaleradweg. Auch deshalb ist er zwischen Zell und Saalfeld aus sportlicher Sicht etwas anspruchsvoller. Dafür zeigt sich der Radweg im weiteren Verlauf von seiner schönsten Seite. Ab Saalfeld gilt er mit wenigen kleinen Erhebungen auch als familienfreundlich.
Entdeckungen am Wegesrand
Auf Hügeln und Hängen thronen Schlösser, Burgen und Ruinen in einer Dichte, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Die heute idyllisch wirkenden Burgen wachten im Mittelalter über den Grenzfluss und die Handelswege zu ihren Füßen. Die Dornburger Schlösser der Saale werden auch als „Balkon Thüringens“ bezeichnet und zogen schon Goethe in ihren Bann.
Doch es gibt noch mehr zu entdecken: Neben dem bayrischen Genussort Hof, reizvollen kleinen Städten wie Rudolstadt und Saalfeld laden die Erlebniswelt Feengrotten und die Porzellanwelten auf der Leuchtenburg bei Kahla ebenso zu einem Besuch ein wie die Gradierwerke zur Salzgewinnung in Bad Kösen und Bad Dürrenberg. Das Salzstädtchen Bad Dürrenberg ist im Jubiläumsjahr noch dazu Gastgeber der 5. Landesgartenschau Sachsen-Anhalts und hat sein Saaleufer auf bewundernswerte Weise mit dem Gradierwerk verbunden.
Auch die quirlige Universitäts- und Lichtstadt Jena, die malerisch zwischen Kalkfelsen und dem Saaletal gelegen ist, begeistert nicht nur Wissenschaftler aus aller Welt, sondern auch Radreisende auf dem Saaleradweg.
Genießer freuen sich auf die edlen Weine aus Europas nördlichstem Qualitätsweinanbaugebiet Saale-Unstrut, das sich rund um Naumburg erstreckt – bekannt durch den Dom und die weltbekannten Stifterfiguren, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.
Ab dem Streckenabschnitt von Naumburg über die Händelstadt Halle in Richtung Mündung windet sich die Saale durch ein immer breiteres, flaches Tal. Auch hier werden die Talhänge von manch alter Festung gekrönt. So zum Beispiel durch das malerische Schloss Bernburg mit seinem Eulenspiegelturm – auch als »Krone Anhalts« bekannt. Die letzte Etappe klingt mit einer geruhsamen Fahrt durch Wiesen und Auen beim Städtchen Barby aus, wo die Saale schließlich in die Elbe mündet.
Über die Social Media Kanäle Facebook (https://www.facebook.com/saaleradweg.official) und Instagram (https://www.instagram.com/saaleradweg.official) wird zu Veranstaltungen und Aktionen berichtet.